Berichte von den David-Tagen 2017 in Eferding

Fernsehbericht von BTV (Bezirks TV Vöcklabruck):
www.btv.cc/hausruckviertel/sendung/2017_47/David-Tage_Eferding/7070

Bericht im „Neuen Volksblatt“ Linz:
https://volksblatt.at/wuerdige-david-Ehrung

Würdige David-Ehrung
40. Todestag: Eferdinger Komponist wurde drei Tage lang gebührend gefeiert
19. November 2017
Von Fridolin Dallinger

Anlässlich des 40. Todestages von Johann Nepomuk David fanden vom 17. bis 19. November in Eferding, der Geburtsstadt des Komponisten, die „David-Tage“ statt, veranstaltet von der Internationalen Johann-Nepomuk-David-Gesellschaft. Damit wurde das jeglicher Modeströmung aus dem Weg gehende Schaffen des 1977 in Stuttgart verstorbenen Meisters gebührend gewürdigt. In der Stadtpfarrkirche erklang neben Davids kontrapunk-tischem Glanzstück „Nun bitten wir den heiligen Geist“ die noch von Bruckner inspirierte Missa rorate, die im Entstehungsjahr 1917 in Eferding unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt wurde. Aus dem reichhaltigen Orgelschaffen Davids erklang die expressive Fantasia super „L’homme armé“ sowie der funkelnde Choral samt Fuge „Wie schön leucht‘ uns der Morgenstern“. Ein Pater noster und die heuer in Eferding bereits uraufgeführte Missa brevis „ad mauros“ des Eferdinger Komponisten Rudolf Jungwirth bildete eine willkommene und stimmige Ergänzung. Berechtigte Zustimmung des zahlreichen Publikums erhielten der von Andrea Wögerer geleitete Davidchor, der von Rudolf Bugner dirigierte Stadtpfarr-Kirchenchor sowie Gerhard Raab und Michaela Deinhamer (Orgel).

Im Rahmen der David-Tage erfolgte auch die CD-Präsentation von Orgelwerken Davids, gespielt von Roman Summereder an der Stiftsorgel St. Florian. Der zweite Abend bot ein Orchesterkonzert in der Evangelischen Kirche Eferding. Das frisch gebildete OÖ. Davidorchester unter der engagierten Leitung Peter Aigners spielte — eingerahmt von zwei Streicher-Sinfonien Mendelssohns — zwei David-Werke für Streichorchester.

Einfach hinreißend gelungenes Streichtrio
Nach den etwas sperrigen Variationen über ein Thema von Josquin des Prés fanden die Deutschen Tänze großen Anklang beim Publikum. Einfach hinreißend gelang die Interpretation von Davids grandiosem Streichtrio Nr. 1 durch Sabine Reiter (Violine), Peter Aigner (Viola) und Andreas Pözlberger (Violoncello).

In der Matinee am Sonntag im Kulturzentrum Bräuhaus kamen neben Kammermusikwerken Davids auch Kompositionen der ehemaligen David-Schüler Hans Georg Bertram, Hans Stadlmair und Gottfried von Einem zum Vortrag. Schade, dass sich darunter nicht auch Helmut Eder, der Gründer des Davidchores, befunden hat. Von den zahlreichen Interpreten sei Lukas David, der 83-jährige Sohn des Komponisten, hervorgehoben.
 


Berichte von den David-Tagen 2015 in Ellwangen

Keine leichte Kost
Ipf- und Jagst-Zeitung, 26.10.2015
Ellwangen sz

Die alljährlich von der Internationalen Johann-Nepomuk-David-Gesellschaft ausgerichteten David-Tage sind nach Leipzig, Stuttgart, Ulm und Linz in diesem Jahr in Ellwangen gewesen. Zu verdanken ist dies Musikschulleiter Ulrich Widdermann. Mit drei hochkarätigen Konzerten hat das Festival mit Werken des österreichischen Kompo-nisten, Organisten und Chorleiters Johann Nepomuk David der kulturellen Vielfalt der Stadt funkelnde musika-lische Glanzlichter aufgesetzt.Eröffnet wurden die David-Tage mit einem Kammermusikabend im Speratushaus.

Zu hören waren Lukas David, Violine, Eckhard Fischer, Violine, Sibylle Langmaack, Viola, Norbert Ginthör, Violoncello, und Anja David, Klavier. Lukas David ist der jüngere Sohn des 1977 verstorbenen Johann Nepomuk David und seit 1956 ein weltweit gefeierter Solist. Trotz seiner 81 Jahre hat David Feuer und Virtuosität nicht verloren. Mit Eckhard Fischer brillierte er bei der Sonate für zwei Geigen, einem 1945 entstandenen Werk seines Vaters und glänzte als Solist bei der zweiten Sonate für Violine von 1963.Die Kammermusik von Johann Nepomuk David (1895 bis 1977) stellt spieltechnisch hohe Ansprüche und ist durch unerbittliches Tempo, häufige Taktwechsel und nicht zuletzt eine freie Adaption von Arnold Schönbergs Zwölftontechnik gekennzeichnet. Kompositionen mit zwölf ausschließlich aufeinander bezogenen Tönen lösen nicht bei allen Zuhörern reine Freude aus. Und doch faszinierten Davids Sonaten im Reichtum differenzierter Klänge, subtil ausgefeilter Satzmotive und struktureller Dichte.Das Streichtrio über das Volkslied „Als unser Mops ein Möpschen war“ des David-Schülers Wolfgang Witzenmann von 2013 ist ebenfalls von der Zwölftontechnik inspiriert. Neben Lukas David musizierten Sibylle Langmaack und Norbert Ginthör. Höhepunkt des kammermusikalischen Abends war das 1985 entstandene Klaviertrio von Thomas Christian David, dem älteren, 2006 verstorbenen Sohn von Johann Nepomuk David. Lukas Davids Geige im korrespondierenden Dialog mit Anja Davids Klavierpart und der dunklen Stimme von Norbert Ginthörs Cello ließen raffinierte Klangwellen aufbranden, die sich in eigenwilliger Harmonik zu rhythmischer Prägnanz bäumten und in tänzerischen Sequenzen beinahe sanft verebbten. Keine leichte Kost, aber ein prägnant musizierter Konzertabend, für den mit langem Beifall gedankt wurde.
 


Virtuose Musiker bei den Ellwanger David-Tagen
Orgelkonzert mit dem Motettenchor Schwäbisch Gmünd
Kammermusik-Matinee mit dem Eos-Trio Ellwangen
Einen musikalischen Hochgenuss haben die Zuhörer mit dem Chor- und Orgelkonzert bei den David-Tagen in der evangelischen Stadtkirche erlebt. Mit Matthias Wamser aus Basel war ein Meister an der Orgel. Der Motettenchor Schwäbisch Gmünd
 
unter der Leitung seiner Gründerin Sonntraud Alice Engels-Benz fesselte mit ebenso lebhaftem wie innigem Vortrag. Am Cembalo begleitete Reinhard Krämer. Mit Hans Stadlmaiers machtvoller Choralfantasie „In dich hab‘ ich gehoffet, Herr“ aus dem neunteiligen Zyklus „De profundis“ erklang ein von Matthias Wamser souverän und geradezu suggestiv interpretiertes Werk. Der Zyklus ist dem Andenken von Helmut Eder und Erich Posch, zwei Musikern, die im engen Kontakt mit Johann Nepomuk David standen, und seinem Sohn Thomas Christian David gewidmet. Auch mit Davids Partita „Lobt Gott, ihr frommen Christen“ sowie Passamezzo und Fuge g-Moll von 1928 stellte Wamser seine Meisterschaft an der Orgel unter Beweis. Der Passamezzo ist ein der Pavane verwandter Schreittanz, der im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts beliebt war. Mag das Opus an manchen Stellen klanglich an spätromantische Vorbilder erinnern, so entwickelte der Komponist das Fugenthema ebenso zurückhaltend wie feierlich. Der 1985 von der Kirchenmusikerin Sonntraud Alice Engels-Benz gegründete Motettenchor Schwäbisch Gmünd beeindruckte das Publikum unter ihrer Leitung mit dem „Scherflein der Witwe“ aus Davids Evangelienmotetten von 1958 und der Motette für a cappella-Chor „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand.“ Das Mess-Pasticcio vereinte als mehrteiliges musikalisches Werk vorhandener Einzelsätze verschiedener Herkunft Kompositionen von C. (wahrscheinlich Claudio) Crassini, Jakob Gallus, Davids Choral-vorspiel „Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr“ und das Credo aus der Deutschen Messe für gemischten Chor von 1952. Mit dem vom Chor berührend gesungenen Agnus Dei aus Davids Missa choralis ging das großartige Konzert, das mehr Zuhörer verdient hätte, zu Ende.

Den Abschluss der Ellwanger David-Tage bildete eine Kammermusik-Matinee mit dem Eos-Trio im Saal der Musikschule. Mit Ulrich Widdermann, Violine, Sibylle Langmaack, Viola, und ihrer Tochter Niobe, Violine, vereinte es drei Schüler von Professor Lukas David. Mit ihrer Mutter begeisterte die erst 12-jährige Niobe Langmaack bei J.N. Davids Duo-Sonate Nr. 1. Das nach der Göttin der Morgenröte benannte Eos-Trio mit Ulrich Widdermann, Sibylle Langmaack und Norbert Ginthör ließ mit Davids atemberaubend temporeichem Streichtrio Nr. 3 und dem romantisch anmutenden Streichtrio g-Moll von Wilhelm Berger das Festival virtuos ausklingen. Ellwangen hat einen vielseitigen Komponisten kennengelernt, der in der Sprache seiner Musik seiner Zeit voraus war. Der Funke ist übergesprungen.

 
David-Tage-Karlsruhe 2008
Zeitlose Intensität
Des Chores Meisterstück
(Claus-Dieter Hanauer)
________________________________________
David-Tage-Linz 2007
Reflexionen über die Davidtage 2007 im österreichischen Linz
(Eberhard Maria Zumbroich)
Sauber und mit Hingabe
David-Doppeldreier
Überwältigendes
Aufhorchen
(Franz Zamazal - Michael Wruss)
________________________________________
David-Tage-Greifswald 2006
Die zweite Sonate für Violine allein Werk 58 Nr.1 in der Bearbeitung für Gitarrensolo
(Jörg Schnepel)
Die Bedeutung von Josquin des Prez und Johann Sebastian Bach im Schaffen von J.N.David
________________________________________
David-Tage-Blaubeuren / Ulm 2005
Die musikalische Seele spürt die geistige Richtigkeit
Im Brennpunkt: vom Bau zum Klang im Orgelwerk
Im Brennpunkt: die Trios der Kammermusik
Bestätigter Vorstand und Ausblick
(Eberhard Maria Zumbroich)
 
 

                     Copyright © 2015. All Rights Reserved - Internationale Johann-Nepomuk David-Gesellschaft e.V. (IDG)